Kinder im Auto – Sicherheitstipps
Die Sicherheit Ihrer Kinder zu gewährleisten, ist oberstes Gebot, auch und insbesondere bei Autofahrten. Umso verwunderlicher ist es, dass nur jedes dritte Kind im Auto vorschriftsmäßig gesichert ist. Dabei ist es mit der richtigen Sicherung kinderleicht, gemeinsam mit dem Nachwuchs sicher zu reisen. Von den rechtlichen Grundlagen bis hin zum idealen Kindersitz haben wir praktische Tipps rund um das Thema „Kinder im Auto“ für Sie zusammengestellt!
Rechtliche Grundlage
Sobald Kinder unter 14 Jahren im Auto mitfahren, müssen Sie mit speziellen Vorrichtungen für ihre Sicherheit sorgen. Das betrifft ihre eigenen Kinder genauso wie die von Anderen. § 106 des Kraftfahrgesetzes legt fest, wie ein Kind im Auto gesichert werden muss. Wird diese Vorschrift missachtet, drohen Verwaltungsstrafen von bis zu 5.000 Euro.
Nicht nur das: Es gibt auch eine Vormerkung im Führerscheinregister. Bei zwei Vormerkungen in zwei Jahren ist der Besuch eines Sicherheitskurses verpflichtend. Ein erneuter Verstoß hat die Entziehung der Lenkberechtigung zur Folge.
Kindersicherung im Auto
Für jedes Kind muss ein eigener und mit einem Sicherheitsgurt ausgestatteter Sitzplatz zur Verfügung stehen. Zudem sollten Sie den Autositz immer nach dem Gewicht und der Körpergröße des Kindes auswählen. Die Altersangaben der Hersteller betreffend die Benutzung des Autositzes sind immer nur als Richtwerte zu sehen.
Das Kind ist jünger als 14 Jahre und kleiner als 1,35 Meter? Dann benötigen Sie eine an das Gewicht und die Körpergröße angepasste Rückhaltevorrichtung wie Babyschale, Kindersitz oder Sitzerhöhung. Diese wird übrigens bis zu einer Körpergröße von 1,50 Metern empfohlen, insbesondere wenn Sie ins Ausland fahren, wo häufig andere Richtlinien gelten.
Für Kinder unter 14 Jahren, die aber größer als 1,35 Meter sind, reichen ein regulärer Autositz und das Anlegen des Sicherheitsgurtes aus. Achten Sie aber darauf, dass der Gurt nicht über den Hals verläuft!
Grundsätzlich gilt: Am sichersten fahren Kinder auf der Rückbank mit. Rückwärtsgerichtete Reboard-Sitze dürfen auf dem Beifahrersitz nur bei deaktiviertem Airbag verwendet werden. Umgekehrt sind beim aktivierten Airbag nur nach vorne gerichtete Kindersitze erlaubt.
Welcher Kindersitz ist der richtige?
Es gibt eine ältere und eine neuere Norm betreffend Autositze für Kinder. Die ältere Norm ECE 44 ist nach wie vor gültig und nach Gewicht in die Normgruppen 0 bis III unterteilt:
- Normgruppe 0: bis etwa 10 kg (bis ca. 12 Monate)
- Normgruppe I: von 9 bis 18 kg (ca. 1 Jahr bis 4 Jahre)
- Normgruppe II: von 15 bis 25 kg (ca. 3,5 bis 7 Jahre)
- Normgruppe III: von 25 bis 36 kg (ca. 7 bis 12 Jahre)
Neuer ist die i-Size-Norm, derzufolge seit Juli 2013 eine Unterteilung der Kindersitze nach Körpergröße gegeben ist:
- Phase 1: für Babys von 40 bis 105 cm
- Phase 2: für Kinder von 100 bis 150 cm
- Kinder bis 15 Monate müssen rückwärtsgerichtet sitzen.
Apropos Baby im Auto: Spezielle Autospiegel ermöglichen den direkten Blickkontakt zum Baby über den Rückspiegel. Allerdings sehen manche die Baby-Autospiegel als Gefahrenquelle an. Steht das Fahrzeug in der Sonne, kann es sein, dass der Spiegel die Strahlen bündelt und der Kindersitz Feuer fängt.
Zusätzlicher Tipp: Da sich Kinder nicht nach Normen einteilen lassen, ist vor jedem Kauf ein Probesitzen wichtig.
ECE-Prüfzeichen
In Europa muss jeder Kindersitz für das Auto ECE-geprüft und mit einem dementsprechenden Aufkleber oder Hinweis versehen sein. Dieser zeigt auch, um welche Version es sich handelt. Beginnt die lange Zahl unterhalb des eingekreisten E mit 04? Dann handelt es sich um die aktuelle Version ECE 44 der Regelung.
Autositz für Kinder: Alternativen und Ausnahmen
Eine erste Alternative zum Kindersitz im Auto ist die Sicherung mit Beckengurt. Erlaubt ist diese für Kinder ab 18 Kilogramm, sofern alle anderen Plätze im Fahrzeug besetzt sind.
Und gewichtsunabhängig beim Transport von Kindern ab drei Jahren auf der Rückbank in der Mitte. Voraussetzung dafür ist, dass auf den äußeren Plätzen Kindersitze befestigt sind, die keinen Platz für eine weitere Rückhalteeinrichtung lassen.
Eine Kindersitzerhöhung ist ebenfalls eine sichere Option, sofern diese über eine Rückenlehne verfügt. Sitzerhöhungen ohne Rückenlehne geben schlafenden Kindern zu wenig Halt und bieten zudem keinen Schutz bei einem seitlichen Aufprall.
BEI WEITEREN FRAGEN WENDEN SIE SICH AN UNSERE MITARBEITER IN IHRER FILIALE!