Reifenaufbau – Woraus setzen sich Reifen zusammen?
Der Aufbau aktueller Reifenmodelle geht weit über einen einfachen Schlauch aus Kautschuk oder Gummi hinaus. Moderne Reifen bestehen aus bis zu 25 Bauteilen und dabei kommen 12 verschiedene Gummigemische zum Einsatz. Wir erklären Ihnen hier, wie ein Pkw-Reifen aufgebaut ist.
Bestandteile des meistgekauften Sommerreifen von Continental*
Am Anfang steht der Naturgummi aus Kautschuk. Aus den Kautschukbäumen wir das flüssige Latex geerntet, mit Säure dicker gemacht, einer Reinigung unterzogen und am Ende zu Ballen gepresst für die weitere Verarbeitung. Der synthetische Gummi wird hingegen unter Einsatz verschiedener Chemikalien im Labor hergestellt. In Ihrem Autoreifen befinden Sie Anteile beider Gummiarten. Bis zu 12 Kautschukmischungen, die nach genauen Rezepturen vermengt werden kommen zum Einsatz.
REIFEN BESTANDTEILE
Continental lassen uns einen Blick auf die Material-Zusammensetzung ihres meistverkauften Sommerreifens machen.
- 41% Kautschuk (Natur- und Synthetikkautschuk)
- 30% Füllmaterialien (Ruß, Kieselsäure, Kohlenstoff, Kreide etc.)
- 15% Verstärkungsmaterialien (Stahl, Polyester, Rayon, Nylon)
- 6% Weichmacher (Öle und Harze)¹
- 6% Chemikalien für die Vulkanisation (Schwefel, Zinkoxid etc.)
- 2% Substanzen, die die Alterung verhindern, und andere chemische Stoffe
* 205/55 R 16 91V ContiPremiumContact 5
¹ In der EU gelten seit 2010 strenge gesetzlich vorgegebene Grenzwerte für als gesundheitsgefährdend eingestufte Weichmacher. Dank der Verwendung alternativer Ölsorten bleiben Continental Reifen weit unter diesen Grenzwerten.
Reifenaufbau: Aus diesen Komponenten besteht ein Reifen
Kautschuk stellt mit einem Anteil von über 40 Prozent auch heute noch die Hauptkomponente eines Reifens dar. Die Hersteller verwenden je nach Modell bis zu zwölf verschiedene Gummimischungen. Die genaue Zusammensetzung hängt von den an den Reifen gestellten Anforderungen ab. Allerdings sind für die Produktion eines Autoreifens noch zahlreiche weitere Werkstoffe und Komponenten erforderlich, die sich grob in vier Bereiche kategorisieren lassen:
- Die Karkasse bildet den Unterbau des Reifens. Sie setzt sich aus mehreren Gewebelagen zusammen, die aus Kunstfasern, Rayon, Polyamid-Fasern oder Stahlcord bestehen. Aufgrund der Gummieinbettung berühren sich die einzelnen Schichten nicht. Ihre Spannung erhält die Karkasse durch den Innendruck.
- Der Laufstreifen beziehungsweise die Lauffläche umgibt die Karkasse. Er stellt die kraft- beziehungsweise formschlüssige Verbindung zwischen Reifen und Untergrund her. Die exakte Gummimischung und das Profil der Lauffläche entscheidet sich nach dem Einsatzzweck des Reifens.
- Die Seitenwand mit den Scheuerleisten stellt den äußeren Schutz der Karkasse dar. Die Gummiabdeckung bewahrt die Gewebelagen vor Schäden durch äußere Einflüsse. Zusätzlich ist die sogenannte DOT-Nummer an der Seitenwand aufgedruckt. Diese gibt Auskunft über das Alter des Reifens.
- Die Reifen-Wulst gewährleistet die feste Verbindung zwischen dem Reifen und der Felge. Die Wulst besitzt mehrere Drahtkerne, die eine Längenänderung des Autoreifens am Felgenumfang verhindern.
Ein Reifen wird auf verschiedene Weisen beansprucht und kann auch beschädigt werden. Erfahren Sie alles über über Reifenschäden und mögliche Reparaturen hier.
Der Aufbau von Sommer- und Winterreifen im Vergleich
Bei modernen Modellen im Pkw-Bereich unterscheidet sich der Reifenaufbau zwischen Sommer- und Winterreifen nicht allzu sehr. Die größten Unterschiede bestehen in der verwendeten Gummimischung und der Form des Profils.
- Sommerreifen: Festere Mischung und daher bei hohen Temperaturen weniger Abnutzung.
- Winterreifen: Mischung etwas weicher für Temperaturen unter 7° C und Lauffläche mit speziellen Lamellen
- Ganzjahresreifen: Im Bereich um 7° C sehr gut, aber nicht optimal bei sehr hohen oder niedrigen Temperaturen.
Darüber hinaus gibt es spezielle Runflat-Reifen, die über verstärkte Seitenwände und eine spezielle Felgenkontur die Weiterfahrt im Pannenfall ermöglichen.
Zwei Reifenarten: Radial- und Diagonalreifen
Grundsätzlich gibt es mit Radial- und Diagonalreifen zwei verschiedene Kategorien von Reifen. Im Wesentlichen unterscheiden diese sich durch die Anordnung der verschiedenen Gewebeunterbau-Lagen.
- Bei Diagonalreifen kreuzen sich die Fäden der einzelnen Karkasse-Schichten in einem spitzen Winkel von maximal 40 Grad. Die Reifen lassen sich heutzutage fast nur noch in der Landwirtschaft ausfindig machen.
- Bei einem Radialreifen verlaufen die einzelnen Lagen des Gewebeunterbaus im rechten Winkel zur Laufrichtung. Dadurch haftet die Reifenart besser auf nassem Untergrund und in Kurven. Zudem sind die Reifen wesentlich stabiler und langlebiger. Deswegen haben Radialreifen den Diagonalreifen als gängigste Bauart für Pkw und Lkw abgelöst.
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