Reifendruckkontrollsystem – Alles Wissenswerte zum RDKS
Seit 1. November 2014 sind Reifendruckkontrollsysteme für Neuwagen in der EU gesetzlich vorgeschrieben. Wir informieren, was Fahrer über die neue Technologie wissen müssen.
Was sind Reifendruckkontrollsysteme?
Reifendruckkontrollsysteme, kurz RDKS, RDK oder TPMS für „Tyre Pressure Monitoring System“, überwachen mithilfe von Sensoren den Luftdruck im Reifen. Wird in einem Reifen ein Druckverlust gemessen, gibt das System eine Warnung aus. Diese erfolgt spätestens ab 20 Prozent unter dem vorgeschriebenen Betriebsdruck.
Zu geringer Reifendruck erhöht nicht nur Kraftstoffverbrauch und Verschleiß, sondern auch die Unfallgefahr. Aus diesem Grund dürfen sich RDK-Systeme nicht deaktivieren lassen. Die automatische Reifendruckkontrolle erspart zudem die regelmäßige Prüfung des Luftdrucks an der Tankstelle.
Wie funktioniert die Reifendruckkontrolle?
Um den Reifendruck zu prüfen, gibt es zwei verschiedene Systeme: die direkte und indirekte Messung. Die grundlegende Funktion ist in beiden Fällen gleich: Sensoren geben ihre Messdaten an das Steuergerät im Fahrzeug weiter und warnen bei Veränderung des Reifendrucks. Welches RDKS im Fahrzeug verbaut ist, ist hersteller- und modellabhängig. Europaweit verwenden etwa 60 Prozent der Hersteller ein direktes und 40 Prozent ein indirektes System.
Direkte Reifendruckkontrollsysteme
Direkte RDKS arbeiten mit im Rad verbauten Drucksensoren. Diese sitzen entweder am Ventil oder an der Felge. Die Sensoren erfassen durchgehend den Innendruck sowie die Lufttemperatur der einzelnen Räder. Dadurch sind Reifenschäden frühzeitig erkennbar. Die Zuverlässigkeit und Präzision der direkten Messtechnik hat ihren Preis, denn sowohl Sommer- als auch Winterreifen müssen mit Reifendrucksensoren ausgestattet sein. Für das Reserverad gilt dies jedoch nicht. Bei der Wartung und Programmierung direkter Systeme entstehen weitere Kosten.
Diese Marken verwenden überwiegend oder ausschließlich direkt messende Systeme:
- BMW
- Ford
- Honda
- Hyundai
- Jaguar
- Kia
- Land Rover
- Lexus
- Mercedes-Benz
- Nissan
- Opel
- Porsche
- Subaru
- Toyota
- Volvo
Indirekte Reifendruckkontrollsysteme
Indirekt messende Systeme nutzen bereits vorhandene ESP- oder ABS-Sensoren. Sie prüfen nicht den Reifendruck, sondern den Abrollumfang des Reifens. Bei Druckverlust reduziert sich der Außenumfang, wodurch die Drehzahl des Pneus steigt. Rotiert eines der Räder schneller als die anderen, gibt das System eine Warnung aus. Diese Methode funktioniert jedoch nicht, wenn alle vier Reifen gleichzeitig Druck verlieren. Daher messen indirekte Reifendruckkontrollsysteme zusätzlich die charakteristische Schwingungsfrequenz der Reifen. Dadurch kann sogar die Position des Druckverlusts ermittelt werden.
Indirekte RDKS haben den Nachteil, dass die Messung nur in Bewegung möglich ist. Sie sind außerdem ungenauer als direkte RDKS, dafür fallen keine Mehrkosten für neue Sensoren an. Die bereits vorhandenen Sensoren müssen allerdings bei jeder Anpassung des Reifendrucks, z.B. einem Reifenwechsel, zurückgesetzt und neu angelernt werden.
Die Autos dieser Hersteller sind mehrheitlich mit einem indirekten RDKS ausgestattet:
- Audi
- Citroën
- Fiat
- Mazda
- Seat
- Skoda
- VW
Welche Autos benötigen ein Reifendruckkontrollsystem?
RDKS-Pflicht besteht für alle neu zugelassenen Fahrzeuge der Klasse M1. Darunter fallen alle Pkw sowie viele Wohnmobile und Geländefahrzeuge bis 3,5 t Gesamtgewicht. Für Nutzfahrzeuge und Lkw gilt die EU-Verordnung nicht. Wurde Ihr Fahrzeug vor dem 1. November 2014 erstmals zugelassen, ändert sich für Sie gar nichts. Es besteht keine Pflicht, ein Reifendruckkontrollsystem nachzurüsten. Ein defektes Reifendruckkontrollsystem galt bis 2017 bei der Pickerl-Überprüfung als leichter Mangel. Inzwischen wird es als erheblicher Mangel eingestuft.
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Wie verläuft ein Radwechsel mit RDKS?
Wer ein Fahrzeug mit Reifendruckkontrollsystem besitzt, überlässt den saisonalen Reifenwechsel am besten einer KFZ-Fachwerkstätte. Reifendrucksensoren direkter Systeme können bei einem nicht fachgerechten Radwechsel leicht beschädigt werden. Für die Montage ist spezielles Werkzeug erforderlich. Dazu müssen die Sensoren regelmäßig neu angelernt und gewartet werden, um reibungslose Funktionalität zu gewährleisten. Indirekte Systeme haben einen geringeren Wartungsaufwand, doch auch hier ist die korrekte Einstellung der Sensoren essentiell.
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